
Bild: Demonstration in Valencia gegen die spanische und valencianische Regierung nach der Flutkatastrophe, bei der mind. 200 Menschen gestorben sind, 11.11.2024 (IMAGO / SOPA Images / Davide Bonaldo)
Wütende Anwohner, die das spanische Königspaar mit Schlamm bewerfen, Sprechchöre wie „Haut ab!“ und „Mörder, Mörder!“ gegen den konservativen Regionalpräsidenten Carlos Mazón von Valencia und den sozialistischen Premier Pedro Sánchez: Einen solchen Empfang einer offiziellen Delegation in einem Katastrophengebiet hat es in Spanien noch nie gegeben. Mehrere Personen versuchten sogar, den spanischen Regierungschef anzugreifen, der von seinem Sicherheitsteam evakuiert werden musste.
Fünf Tage nach dem schweren Unwetter mit mindestens 223 Toten entlud sich der Unmut über das Katastrophenmanagement bei der Jahrhundertflut über die gesamte Politik. In den meisten der 69 von den Wassermassen betroffenen Kommunen in der Provinz Valencia blockierten damals noch zerstörte Autos, umgerissene Bäume und Tonnen Schlamm die Straßen. Weder Strom- noch Trink- und Abwassernetze funktionierten. Die Einsatzkräfte von Militär, Feuerwehr, Polizei waren vielerorts nicht eingetroffen, Dutzende Menschen wurden noch vermisst.
Der Frust der Menschen ist verständlich: Sowohl bei der Prävention als auch beim Management der Katastrophe kam es zu eklatanten handwerklichen Fehlern, in erster Linie durch die Regionalregierung von Valencia.