Ausgabe Mai 2024

Big Data in der Landwirtschaft

Chance für die sozial-ökologische Transformation?

Ein Ernteroboter für Erdbeeren wird in der Nähe von Rostock getestet, 26.5.2023 (IMAGO / BildFunkMV)

Bild: Ein Ernteroboter für Erdbeeren wird in der Nähe von Rostock getestet, 26.5.2023 (IMAGO / BildFunkMV)

Im Zeitalter des digitalen Kapitalismus hat sich Big Data zu einem zentralen Geschäftsmodell entwickelt. Eine Flut von persönlichen Daten wird in gigantischen Mengen gesammelt, zu umfangreichen Datensätzen gebündelt und anschließend gewinnbringend verwertet. Die Praktiken von Giganten wie Facebook, Google und Co., die Daten zu akkumulieren und mittels ausgeklügelter Algorithmen insbesondere für Werbezwecke zu nutzen, sind mittlerweile allgemein bekannt. Damit rückt auch die enorme wirtschaftliche Macht der Konzerne durch Konzentration und Monopolisierung von Technologieinfrastrukturen und die Kontrolle über die Daten ins Zentrum öffentlicher Debatten. Innerhalb der EU wird etwa über die Frage diskutiert, wie sich die Digitalisierung regulieren lässt; in den USA geht es auch um die Zerschlagung mächtiger Tech-Konzerne. Parallel dazu rückt zunehmend auch die Frage nach den Chancen und Risiken der Digitalisierung für die sozial-ökologische Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft in den Fokus.

Was dagegen bisher weniger Aufmerksamkeit findet, sind die Praktiken der großen Oligopole im Agrar- und Ernährungssystem – Bayer, Syngenta & Co. Dabei ist Big Data auch für deren Geschäftsmodelle zunehmend von Bedeutung. Die Industrie preist die großen Nachhaltigkeitspotenziale digitaler Technologien für eine präzisere und effizientere Düngemittel- und Pestizidanwendung.

»Blätter«-Ausgabe 5/2024

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Aktuelle Ausgabe Oktober 2025

In der Oktober-Ausgabe wertet Seyla Benhabib das ungehemmte Agieren der israelischen Regierung in Gaza als Ausdruck einer neuen Ära der Straflosigkeit. Eva Illouz ergründet, warum ein Teil der progressiven Linken auf das Hamas-Massaker mit Gleichgültigkeit reagiert hat. Wolfgang Kraushaar analysiert, wie sich Gaza in eine derart mörderische Sackgasse verwandeln konnte und die Israelsolidarität hierzulande vielerorts ihren Kompass verloren hat. Anna Jikhareva erklärt, warum die Mehrheit der Ukrainer trotz dreieinhalb Jahren Vollinvasion nicht zur Kapitulation bereit ist. Jan Eijking fordert im 80. Jubiläumsjahr der Vereinten Nationen mutige Reformen zu deren Stärkung – gegen den drohenden Bedeutungsverlust. Bernd Greiner spürt den Ursprüngen des Trumpismus nach und warnt vor dessen Fortbestehen, auch ohne Trump. Andreas Fisahn sieht in den USA einen „Vampirkapitalismus“ heraufziehen. Und Johannes Geck zeigt, wie rechte und islamistische Rapper Menschenverachtung konsumierbar machen.

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