Das neue Gentechnikgesetz
Technik ist nie "neutral", sondern die Gesellschaft formt Technologien und Technologien transformieren die Gesellschaft. Die Erfindung von Waschmaschinen oder Computern z.B. hat nicht nur technische, sondern auch erhebliche soziale und ökonomische Auswirkungen gehabt. Deshalb mißt sich die angemessene Reaktion auf die Entwicklung einer Technik oder eines Bündels neuer Techniken daran, welchen Einfluß diese auf soziale, ökonomische und ökologische Strukturen haben werden - von Bemühungen zur Humanisierung des Arbeitslebens über Zulassungsregulationen bis hin zum Verbot (z.B. Atomkraftwerke). An die sich neu entwickelnde Gentechnologie ist deshalb die Frage zu stellen, welche sozio-ökonomische Transformationskapazität sie aufweist und in welchem Ausmaß deswegen politische Gestaltung erforderlich ist. Dabei muß diese Entscheidung nach den absehbaren Entwicklungspotentialen getroffen werden, d.h. - wie meist in der Politik - mit unvollständiger Information. Dabei ist zu fragen, wie weit das vorliegende Gentechnikgesetz, die vom Bundesrat vorgenommenen Ergänzungen oder die Forderungskataloge von Gewerkschaften und Umweltverbänden diesem Anspruch gerecht werden.
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