Die beiden Mannschaften - Club R und Club S - auf dem Fußballfeld wollen mit ihrem Wettstreit beginnen. Der Anpfiff ist längst überfällig.
Doch die Hooligans von Club R randalieren auf den Rängen und drohen, das Spielfeld zu besetzen. Dieses Bild, das der nicaraguanische Wirtschaftswissenschaftler Oscar René Vargas entworfen hat, vermittelt in groben Zügen die Lage im Land am Ende des Jahres 1990, zehn Monate nach der Wahlniederlage der Sandinisten (FSLN) und 250 Tage nach der Amtsübernahme der Regierung unter Präsident Violeta Chamorro. "Club R", das ist ihr neoliberales Technokraten-Kabinett plus Anhang; Spielführer ist Violetas Schwiegersohn, Antonio Lacayo, ein agiler und reicher Unternehmer.
Dieser Flügel des bei den Wahlen im Februar überraschend siegreichen, jedoch wenig homogenen "Nationalen Oppositionsbündnisses" (Uno) akzeptierte nach den Streiks vom Mai und Juli des vergangenen Jahres, daß die besiegte FSLN und die ihr nahestehenden Massenorganisationen - "Club S" nach wie vor die stärkste und handlungsfähigste Kraft in Nicaragua sind. Gemäß der Ankündigung des abgewählten Präsidenten Daniel Ortega "Wir regieren jetzt von unten." Damit standen, um im Bilde Oscar René Vargas zu bleiben, die Gegenspieler fest. Fehlten noch die Spielregeln.