Ausgabe Juni 1991

Gemeinsame Verantwortung in den 90er Jahren

Die Stockholmer Initiative zu globaler Sicherheit und Weltordnung (Teil 1)

Anfang 1990 kamen in Königswinter auf Initiative von Willy Brandt die Mitglieder der Nord-Süd-Kommission (Vorsitz: Willy Brandt) sowie Vertreter der Weltkommission für Umwelt und Entwicklung (Vorsitz: Gro Harlem Brundtland), der Süd-Kommission (Vorsitz: Julius Nyerere) und der Palme-Kommission zusammen, um nach den weltpolitischen Umbrüchen Perspektiven für die 90er Jahre aufzuzeigen und Vorschläge für ein multilaterales Vorgehen angesichts der gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen zu entwickeln. Eine in Königswinter eingesetzte Arbeitsgruppe entwarf das nachstehende Memorandum, das bei einem Treffen in Stockholm am 22. April 1991 verabschiedet wurde. Zu den Initiatoren bzw. Unterzeichnern des Memorandums gehören drei Dutzend führende Politiker aus Nord und Süd, darunter aus Afrika Salim Salim (Generalsekretär der OAU), Julius Nyerere und Thabo Mbeki (außenpolitischer Sprecher des ANC), aus Lateinamerika Patorio Aylwin, aus den USA Jimmy Carter und Robert McNamara, aus Osteuropa Eduard Schewardnadse, Vaclav Havel und Bronislaw Geremek, aus Nord- und Westeuropa Gro Harlem Brundtland, Ingvar Carlsson, Edward Heath und Willy Brandt.

Juni 1991

Sie haben etwa 2% des Textes gelesen. Um die verbleibenden 98% zu lesen, haben Sie die folgenden Möglichkeiten:

Artikel kaufen (1€)
Digitalausgabe kaufen (10€)
Anmelden

Aktuelle Ausgabe Januar 2026

In der Januar-Ausgabe skizziert der Journalist David Brooks, wie die so dringend nötige Massenbewegung gegen den Trumpismus entstehen könnte. Der Politikwissenschaftler Philipp Lepenies erörtert, ob die Demokratie in den USA in ihrem 250. Jubiläumsjahr noch gesichert ist – und wie sie in Deutschland geschützt werden kann. Der Politikwissenschaftler Sven Altenburger beleuchtet die aktuelle Debatte um die Wehrpflicht – und deren bürgerlich-demokratische Grundlagen. Der Sinologe Lucas Brang analysiert Pekings neue Friedensdiplomatie und erörtert, welche Antwort Europa darauf finden sollte. Die Journalistinnen Susanne Götze und Annika Joeres erläutern, warum die Abhängigkeit von Öl und Gas Europas Sicherheit gefährdet und wie wir ihr entkommen. Der Medienwissenschaftler Roberto Simanowski erklärt, wie wir im Umgang mit Künstlicher Intelligenz unsere Fähigkeit zum kritischen Denken bewahren können. Und die Soziologin Judith Kohlenberger plädiert für eine »Politik der Empathie« – als ein Schlüssel zur Bekämpfung autoritärer, illiberaler Tendenzen in unserer Gesellschaft.

Zur Ausgabe Probeabo

Weitere Artikel zum Thema

Eigennutz statt Solidarität

von Klaus Seitz

Etwa eine Milliarde Euro weniger als im vergangenen Jahr steht dem Bundesentwicklungsministerium 2025 zur Verfügung. Doch nicht nur der Spardruck macht der Entwicklungszusammenarbeit zu schaffen, auch die strategische Neuausrichtung gefährdet ihre Zukunftsfähigkeit.

Krieg im Sudan: Deutschlands verdrängte Verantwortung

von Roman Deckert

Die Horrornachrichten aus dem Sudan halten an, dringen jedoch kaum durch, obwohl es sich nach Angaben der Vereinten Nationen weltweit um die aktuell größte humanitäre Krise handelt. Von den rund 51 Millionen Menschen im Sudan ist fast die Hälfte dringend auf humanitäre Hilfe angewiesen.