Prinz Louis Ferdinand von Preußen hat nach dem Zusammenbruch der DDR und der Vereinigung der beiden deutschen Staaten beschlossen, den Sarg seines Urahnen Friedrich II., den die Historiker den Großen nennen, endlich - dem Wunsch des am 17. August 1786 Verstorbenen gemäß zu begraben. In einem schon 1752 verfaßten Testament hatte der König ausdrücklich bestimmt "Ich habe als Philosoph gelebt und will als solcher begraben werden, ohne Pomp, ohne Prunk und ohne die geringsten Ceremonien. Ich will weder geöffnet, noch einbalsamiert werden. Sterbe ich in Berlin oder Potsdam, so will ich der eitlen Neugier des Volkes nicht zur Schau gestellt und am dritten Tag um Mitternacht beigesetzt werden. Man bringe mich beim Schein einer Laterne und o h n e d a ß m i r j e m a n d f o l g t, nach Sanssouci und bestatte mich dort ganz schlicht auf der Höhe der Terrasse rechterhand, wenn man heraufsteigt, in einer Gruft, die ich mir habe herrichten lassen".
Gustav Mendelssohn-Bartholdy hatte schon 1912 in seiner kommentierten Sammlung von Lebenszeugnissen des Königs bemerkt, "Mangel an Ehrfurcht und feinerem Empfinden für Stil und Würde ließ seinen oft ausgesprochenen Wunsch unerfüllt (...), und der tote König konnte nicht verhindern, daß man ihn unter der Kanzel der Garnisonkirche zu Potsdam neben dem Vater beisetzte".