Rom - Leipzig - Buenos Aires... Während Delegierte auf internationalen Konferenzen 1) noch ihre Plädoyers - zumeist prinzipiell für (und nur vereinzelt gegen) den Einsatz von Biotechnologien in der Landwirtschaft - halten, werden auf den Äckern Tatsachen geschaffen. Die agrarische Biotechnologie hat das Stadium der Freisetzungsversuche verlassen. Der reguläre Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen findet bereits statt. Zu wessen Nutzen? Darüber debattiert man wiederum auf besagten Tagungen... Der 96er Konferenzreigen wurde durch die "4. Internationale Technische Konferenz über pflanzengenetische Ressourcen" der FAO in Leipzig eröffnet. Der technisch und trocken anmutende Tagungstitel trifft jedoch nicht den eigentlichen Konferenzinhalt und die damit verbundene politische Brisanz.
So standen im Juni vergangenen Jahres nicht technische Fragen im Mittelpunkt. Verhandelt wurde vielmehr über Erhalt, Zugang und Nutzung pflanzengenetischer Ressourcen und damit verbundene Rechte von Züchtern. Regierungsdelegationen und NGO-Vertreter stritten hierbei auch über Fragen des Einsatzes und der Auswirkungen von Biotechnologie in der Landwirtschaft. Ähnliche Aspekte wurden auch auf der dritten Vertragsstaatenkonferenz (VSK) der Konvention über biologische Vielfalt in Buenos Aires diskutiert.