Mit ihrer Entscheidung, daß Augusto Pinochet keine Immunität genießt, haben die Lordrichter in London den Weg freigemacht für seine Auslieferung an die spanischen Gerichte und für ein Verfahren wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Sollte es dazu kommen, so werden sich die Vereinigten Staaten neben dem chilenischen Ex-Diktator auf der Anklagebank wiederfinden. Die amerikanischen Zeitungsberichte zu diesen Vorgängen beschäftigten sich vor allem mit dem Mord, den die Pinochet-Regierung 1976 in Washington an einem ehemaligen Vertreter der 1973 von General Pinochet gestürzten Regierung Allende verübte. Orlando Letellier und eine junge Amerikanerin, Ronni Moffitt, wurden durch eine Autobombe, die Agenten des chilenischen Geheimdienstes installiert hatten, in die Luft gesprengt.
Der damalige Leiter des chilenischen Geheimdienstes hat eine Verwicklung seiner Behörde in das Verbrechen immer abgestritten. Aber die für die Untersuchung zuständigen FBI-Agenten versicherten, es sei "undenkbar, daß die Ermordung Letelliers ohne die ausdrückliche Zustimmung des Oberbefehlshabers", General Pinochets, hätte beschlossen werden können.