Ausgabe Juli 2000

Die halbherzige Jahrhundertreform

"Die Beseitigung der erkannten Schwächen duldet keinen Aufschub. Nur eine konzeptionelle Neuausrichtung aber gewährleistet, daß die Bundeswehr in den neuen Aufgaben dauerhaft bestehen kann." Rudolf Scharping, 3. Mai 1999 1)

Der wie jede Reformdebatte in diesem Land ausgesprochen zäh verlaufende Streit um eine grundlegende Neugestaltung der Bundeswehr, unumgänglich aufgrund der veränderten sicherheitspolitischen Lage nach dem mittlerweile mehr als zehn Jahre zurückliegenden Ende des Kalten Krieges, erreichte im Frühsommer seinen vorläufigen Höhepunkt: - Am 23. Mai 2000 präsentierte Richard von Weizsäcker der Öffentlichkeit den Bericht der von ihm geleiteten "Kommission Gemeinsame Sicherheit und Zukunft der Bundeswehr". 2) - Am gleichen Tag meldete der vom Hardthöhenchef mit der "konzeptionellen und planerischen Weiterentwicklung der Streitkräfte" beauftragte damalige Generalinspekteur, General von Kirchbach, "Auftrag ausgeführt" und legte sein diesbezügliches "Eckwertepapier" vor 3) und wurde von seinem Dienstherrn postwendend in den vorzeitigen Ruhestand abkommandiert.

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Aktuelle Ausgabe Dezember 2025

In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

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