Ausgabe Mai 2007

Der neue Sound

Die Musikindustrie befindet sich weltweit seit Ende der 90er Jahre in einer tiefen Krise, die durch signifikante Umsatzeinbrüche mit Tonträgern geprägt ist. In der Bundesrepublik, dem mit einem Weltmarktanteil von derzeit sieben Prozent viertgrößten Musikmarkt, ist die Erosion des Musikgeschäfts besonders ausgeprägt: 2006 lag der Gesamtumsatz des deutschen Phonomarktes um eine Milliarde Euro niedriger als 1998 und belief sich auf nur noch 1,7 Mrd. Euro (vgl. Tab. 1)1 (Zur Ansicht der Tabelle öffnen Sie bitte die pdf-Datei).Während der erste große technische Umbruch des digitalen Zeitalters – die Umstellung von Vinyl auf CD – der Industrie bis in die erste Hälfte der 90er Jahre eine Sonderkonjunktur mit deutlichen Umsatz- und Gewinnzuwächsen beschert hatte, steckt die Kommerzialisierung der zweiten digitalen Revolution – der Vertrieb legaler Downloads über das Internet – noch in den Kinderschuhen und vermag die drastischen Umsatzeinbrüche bei CDs bislang nicht annähernd zu kompensieren. Zudem ist unklar, ob und wie sich das Geschäft mit Online- Musik kommerziell erfolgversprechend organisieren und ausbauen lässt.

Musikhandel und Internet

Mit der Einführung der CD sind Schallplatten innerhalb von zehn Jahren nahezu vollständig vom Markt verschwunden und spielen seit Mitte der 90er Jahre keine nennenswerte Rolle mehr.

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In der Oktober-Ausgabe wertet Seyla Benhabib das ungehemmte Agieren der israelischen Regierung in Gaza als Ausdruck einer neuen Ära der Straflosigkeit. Eva Illouz ergründet, warum ein Teil der progressiven Linken auf das Hamas-Massaker mit Gleichgültigkeit reagiert hat. Wolfgang Kraushaar analysiert, wie sich Gaza in eine derart mörderische Sackgasse verwandeln konnte und die Israelsolidarität hierzulande vielerorts ihren Kompass verloren hat. Anna Jikhareva erklärt, warum die Mehrheit der Ukrainer trotz dreieinhalb Jahren Vollinvasion nicht zur Kapitulation bereit ist. Jan Eijking fordert im 80. Jubiläumsjahr der Vereinten Nationen mutige Reformen zu deren Stärkung – gegen den drohenden Bedeutungsverlust. Bernd Greiner spürt den Ursprüngen des Trumpismus nach und warnt vor dessen Fortbestehen, auch ohne Trump. Andreas Fisahn sieht in den USA einen „Vampirkapitalismus“ heraufziehen. Und Johannes Geck zeigt, wie rechte und islamistische Rapper Menschenverachtung konsumierbar machen.

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