In der globalen Finanzkrise scheint sich ein erster Hoffnungsstreif am Horizont zu zeigen. Doch vor voreiliger Freude darüber muss gewarnt werden. Denn viel zu selten wird die Krise zu zwei ihrer entscheidenden – und weiter andauernden – Ursachen in Beziehung gesetzt: dem “Krieg gegen den Terror” und den labilen transatlantischen Wirtschaftsbeziehungen.
Eigentlich begann die Krise bereits im Jahr 2001. Damals ging der Spekulation über eine von staatlichen Einflüssen befreite und auf dem Einsatz globaler Computernetzwerke beruhenden “New Economy” endgültig die Luft aus. Die Börsenkurse, die in den 90er Jahren steil aufwärts geklettert waren, stürzten in den Keller, der Konjunkturaufschwung wurde von einer, allerdings sehr milden, Rezession abgelöst. Gleichzeitig wurden Börse, Konjunktur und Computertechnologie, die eben noch Schlagzeilen gemacht hatten, vom Antiterrorkrieg in den Hintergrund gedrängt. Anstatt über wirtschaftliche Probleme, deren Existenz im Überschwang der New-Economy-Spekulation rundweg bestritten wurde,1 zu berichten, wurden der Öffentlichkeit militärische Erfolge angekündigt.
Doch selbstverständlich hört die Wirtschaft nicht auf, weil der Antiterrorkrieg beginnt. Sie entwickelte sich aber nach der Krise 2001 in völlig anderer Form als während des Aufschwungs in den 90er Jahren.