Ausgabe August 2011

Effizienz versus Suffizienz: Das grüne Schisma

Der von einer großen Mehrheit getragene Beschluss des Bundestages, bis 2022 aus der Atomkraft auszusteigen, zeigt, dass ökologische Forderungen heute in der Mitte der Gesellschaft angekommen sind. Bei aller berechtigten Freude über diesen Sieg der Umweltbewegung gerät jedoch in den Hintergrund, dass mit Blick auf Nachhaltigkeit, Klimaschutz und ökologische Politik nach wie vor kein gesellschaftlicher Konsens besteht. Im Gegenteil: In der Nachhaltigkeitsdebatte zeichnet sich derzeit ein Schisma ab – eine fundamentale Spaltung zwischen dem Lager der Effizienzrevolutionäre und Technikoptimisten und dem der Protagonisten der Suffizienz und des Kulturwandels.

Die Effizienzanhänger setzen ganz und gar auf die segensreiche Wirkung von Ökotechnik, grünem Wachstum und einem Lebensstil, der sich ressourcenintelligent gibt. Ihr Credo ist die Entfesselung der Produktivkräfte durch Ökoinnovationen. Das schöpferische Vermögen des Kapitalismus soll auf die richtigen Ziele programmiert werden: Erneuerbare Energien, Energieeffizienz, Elektromobilität und nachhaltige Chemie sind derzeit die Renner im „Green New Deal“, der Genuss ohne Reue verspricht und allerorten Marktchancen erblühen sieht. Von Wachstumsgrenzen, Verzicht und Schrumpfungserfordernissen will man hier nichts mehr hören. Mit so etwas verschrecke man die Menschen nur und werde im politischen Alltag angreifbar.

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Aktuelle Ausgabe Dezember 2025

In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

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