Ausgabe Mai 2016

Panama Papers: Der Kampf gegen die Geldwäsche

Man kann sich bei den investigativen Journalisten, die über ein Jahr recherchiert haben, nur bedanken: Die Panama Papers bedeuten einen Meilenstein, was die Kenntnisse über die dunklen Machenschaften in Steueroasen anbelangt. Erstaunlich ist dabei nicht die blanke Zahl von 215 000 Briefkastenfirmen, die allein der panamaische Offshore-Dienstleister Mossack Fonseca im Namen seiner Kunden gegründet hat. Bereits lange vor den Leaks war bekannt, dass es weltweit Millionen Briefkastenfirmen in Steueroasen gibt. Neu an diesem Skandal ist, dass wir jetzt über Namen verfügen, vom ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko bis zu Ian Cameron, dem Vater des britischen Premierministers. Dadurch bekommen die Briefkastenfirmen Gesichter. Dies erhöht den Druck für politisches Handeln und auf die politischen Akteure, wie der umgehende Rücktritt des isländischen Regierungschefs belegt hat. All diese Namen bestätigen, was viele längst befürchtet haben: dass nämlich Teile der Eliten in Politik und Wirtschaft denken, dass für sie ein völlig anderes Recht gilt als für den „gemeinen Mann“ und die „gemeine Frau“. Daran ändert auch der Einwand nichts, dass das Ganze als solches nicht illegal sei.

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In der Oktober-Ausgabe wertet Seyla Benhabib das ungehemmte Agieren der israelischen Regierung in Gaza als Ausdruck einer neuen Ära der Straflosigkeit. Eva Illouz ergründet, warum ein Teil der progressiven Linken auf das Hamas-Massaker mit Gleichgültigkeit reagiert hat. Wolfgang Kraushaar analysiert, wie sich Gaza in eine derart mörderische Sackgasse verwandeln konnte und die Israelsolidarität hierzulande vielerorts ihren Kompass verloren hat. Anna Jikhareva erklärt, warum die Mehrheit der Ukrainer trotz dreieinhalb Jahren Vollinvasion nicht zur Kapitulation bereit ist. Jan Eijking fordert im 80. Jubiläumsjahr der Vereinten Nationen mutige Reformen zu deren Stärkung – gegen den drohenden Bedeutungsverlust. Bernd Greiner spürt den Ursprüngen des Trumpismus nach und warnt vor dessen Fortbestehen, auch ohne Trump. Andreas Fisahn sieht in den USA einen „Vampirkapitalismus“ heraufziehen. Und Johannes Geck zeigt, wie rechte und islamistische Rapper Menschenverachtung konsumierbar machen.

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