Ausgabe Mai 2017

Für ein schnelles Aus: Der Kampf gegen die Kohle

Während noch im November 2016 die UN-Staaten auf der Weltklimakonferenz in Marrakesch das Ziel bekräftigten, die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, hatte sich der blaue Planet bereits um 1,2 Grad erwärmt.[1] Der Grund dafür: Die Umsetzung der ambitionierten UN-Klimaziele kommt auf nationaler Ebene seit Jahren nicht voran. In den Industriestaaten kann oder will die Politik meist keine wirksamen Schritte gegen den Klimawandel unternehmen – allen voran der Ausstieg aus fossilen Energieträgern. Dabei müssen gerade Industrienationen wie Deutschland, die historisch, aber auch aktuell am meisten zum Klimawandel beitragen, ihre CO2-Emissionen drastisch reduzieren. Statt weiter allein auf die Politik zu hoffen, ist deshalb in den letzten Jahren hierzulande eine kraftvolle Klimabewegung entstanden. Sie verbindet so unterschiedliche Akteurinnen wie Bergbaugeschädigte, Nichtregierungsorganisationen und Waldbesetzerinnen in ihrer Forderung nach Klimagerechtigkeit und dem damit verbundenen Ausstieg aus fossilen Energieträgern. Im Jahr 2017 steht der Braunkohleausstieg im Fokus verschiedener Teile der Klimabewegung.

Aus Sicht der Aktivistinnen und Aktivisten ist der Klimawandel menschengemacht und Menschen müssen seine Konsequenzen tragen – Verursacher und Leidtragende sind global jedoch ungleich verteilt.

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In der November-Ausgabe ergründen Carolin Amlinger und Oliver Nachtwey die Anziehungskraft des demokratischen Faschismus. Frank Biess legt die historischen Vorläufer von Trumps autoritärer Wende offen – ebenso wie die Lebenslügen der Bundesrepublik. Daniel Ziblatt zieht Lehren aus der Weimarer Republik für den Umgang mit den Autokraten von heute. Annette Dittert zeigt, wie Elon Musk und Nigel Farage die britische Demokratie aus den Angeln zu heben versuchen. Olga Bubich analysiert, wie Putin mit einer manipulierten Version der russischen Geschichte seinen Krieg in der Ukraine legitimiert. Ute Scheub plädiert für die Umverteilung von Wohlstand – gegen die Diktatur der Superreichen. Sonja Peteranderl erörtert, inwiefern sich Femizide und Gewalt gegen Frauen mit KI bekämpfen lassen. Und Benjamin von Brackel und Toralf Staud fragen, ob sich der Klimakollaps durch das Erreichen positiver Kipppunkte verhindern lässt.

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