Während noch im November 2016 die UN-Staaten auf der Weltklimakonferenz in Marrakesch das Ziel bekräftigten, die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, hatte sich der blaue Planet bereits um 1,2 Grad erwärmt.[1] Der Grund dafür: Die Umsetzung der ambitionierten UN-Klimaziele kommt auf nationaler Ebene seit Jahren nicht voran. In den Industriestaaten kann oder will die Politik meist keine wirksamen Schritte gegen den Klimawandel unternehmen – allen voran der Ausstieg aus fossilen Energieträgern. Dabei müssen gerade Industrienationen wie Deutschland, die historisch, aber auch aktuell am meisten zum Klimawandel beitragen, ihre CO2-Emissionen drastisch reduzieren. Statt weiter allein auf die Politik zu hoffen, ist deshalb in den letzten Jahren hierzulande eine kraftvolle Klimabewegung entstanden. Sie verbindet so unterschiedliche Akteurinnen wie Bergbaugeschädigte, Nichtregierungsorganisationen und Waldbesetzerinnen in ihrer Forderung nach Klimagerechtigkeit und dem damit verbundenen Ausstieg aus fossilen Energieträgern. Im Jahr 2017 steht der Braunkohleausstieg im Fokus verschiedener Teile der Klimabewegung.
Aus Sicht der Aktivistinnen und Aktivisten ist der Klimawandel menschengemacht und Menschen müssen seine Konsequenzen tragen – Verursacher und Leidtragende sind global jedoch ungleich verteilt.