
Bild: Videoansprache von Wolodymyr Selenskyi an die Abgeordneten des Deutschen Bundestages, Regierungsbank, 17.03.2022 (IMAGO / Christian Thiel)
Am 4. Februar, dem Eröffnungstag der Olympischen Winterspiele in Peking, kamen der chinesische Staatschef Xi Jinping und sein russischer Amtskollege Wladimir Putin erstmalig seit Ausbruch der Pandemie wieder zusammen. Bei diesem schon heute historischen Treffen vereinbarten sie eine „Freundschaft ohne Grenzen“ zwischen Moskau und Peking. Während Russland ausdrücklich die Ein-China-Politik unterstützte und jeden Anspruch Taiwans auf Unabhängigkeit bestreitet, schloss sich China mit Blick auf den Ukraine-Konflikt erstmals offiziell der russischen Forderung nach einem Ende der Nato-Osterweiterung an. Zugleich beschuldigten Putin und Xi die Nato, an der Logik des Kalten Krieges festzuhalten. Die neuen Beziehungen zwischen Russland und China seien der politischen und militärischen Allianz des Kalten Krieges überlegen: „Ein Trend zeichnet sich ab zur Neuverteilung der Macht in der Welt“, heißt es in der „gemeinsamen Erklärung“, sprich: der Aufstieg des Ostens und der Abstieg des Westens.
Exakt zwanzig Tage nach diesem Treffen begann Wladimir Putin den Krieg gegen die Ukraine – oder genauer und in schönstem Orwell-Sprech seine „militärische Sonderoperation“.