
Bild: IMAGO/Panama Pictures
Während der russische Krieg in der Ukraine unvermindert andauert, nehmen in Deutschland die ökonomischen Verwerfungen massiv zu. Der anhaltende Inflationsschock bedroht die Wirtschaft und belastet die privaten Haushalte bis weit in die Mittelschicht hinein. Mit einer monatlichen Inflationsrate von 7,9 Prozent im Mai ist das genaue Gegenteil der noch im letzten Jahr häufig angekündigten Entspannung zu beobachten. Obwohl die Inflation ihrer Natur nach viele trifft, sind von den Preissteigerungen vor allem die Ärmsten betroffen, wie das Alarmschlagen der Tafeln in ganz Deutschland belegt. Besonders die Nahrungsmittel- und Energiepreise schnellen wegen des Ukraine-Krieges in die Höhe. So lag die Inflationsrate für die Verbraucherpreise im Energiebereich laut statistischem Bundesamt im Mai gegenüber dem Vorjahresmonat bei 38 Prozent.
Im Kampf gegen diese zerstörerisch wirkende Geldentwertung wird hektisch nach deren Ursachen und Gegenmitteln gesucht. Im Zentrum der aktuellen Debatte über die hohe Inflation steht dabei häufig die populistische Mär von der expansiven Geldpolitik der Europäischen Zentralbank, die mit billigem Geld die Wirtschaft flute und damit diese Inflation geldpolitisch zu verantworten habe. Gestreng dem neoliberalen Monetarismus wird empfohlen, die Schwemme billigen Geldes zu stoppen.