Ausgabe Oktober 2022

Chips: Wettlauf um die Schlüsselindustrie des 21. Jahrhunderts

Im Forschungsinstitut der China Electronic Technology Group Corporation (CETC) in Hefei, 24.2.2021 (IMAGO/VCG)

Bild: Im Forschungsinstitut der China Electronic Technology Group Corporation (CETC) in Hefei, 24.2.2021 (IMAGO/VCG)

Das Zeitalter der fossilen Brennstoffe geht unwiderruflich zu Ende. In wenigen Jahren schon wird man mit Erdöl, Erdgas und Kohle keine großen Geschäfte mehr machen können. Länder, die vom Export fossiler Brennstoffe leben – Russland, die Golfstaaten, Iran und Venezuela – werden in der geopolitischen Ökonomie der Zukunft keine Rolle mehr spielen.

Dafür rücken andere Industrien und deren Rohstoffe in den Vordergrund: die Schlüsselindustrien, die den weiteren Gang der Digitalisierung bestimmen. Für diese Industrien sind Halbleiter oder Mikrochips die wichtigsten Bauteile. Ohne Chips funktionieren heute weder Computer noch Handys, weder Autos und Busse noch Bahnen und Flugzeuge. Kein elektronisches Gerät kommt ohne sie aus, ein „Internet der Dinge“ ist ohne sie ebenso undenkbar wie die Künstliche Intelligenz. Kurz: Ohne Chips keine Digitalisierung. Seit jedoch in der Corona-Pandemie Mikrochips weltweit zur Mangelware geworden sind, seit globale Lieferketten gestört oder gar unterbrochen wurden, ist der Weltmarkt für Chips heftiger umkämpft denn je zuvor.

Alle brauchen Chips – und immer mehr davon. Selbst für die Produktion von Massengebrauchsgütern werden sie in immer besserer Qualität benötigt. Sie können überall produziert werden, natürliche Monopole gibt es nicht. Der wichtigste Rohstoff zur Chip-Produktion ist Quarzsand, der das benötigte Silizium in Form von Siliziumdioxid enthält.

Oktober 2022

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In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

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