Ausgabe September 2024

Kenia: Der Aufstand der Generation Z

Teilnehmer einer Anti-Regierungs-Demonstration in Nairobi, Kenia, 25.6.2024 (IMAGO / ZUMA Press Wire / Katie G. Nelson)

Bild: Teilnehmer einer Anti-Regierungs-Demonstration in Nairobi, Kenia, 25.6.2024 (IMAGO / ZUMA Press Wire / Katie G. Nelson)

In Kenia ist nach einer wochenlangen Welle von Protesten eine angespannte Ruhe eingekehrt. Zwar rufen überwiegend junge Menschen noch immer in regelmäßigen Abständen zu friedlichen Demonstrationen gegen die Regierung auf, bringen aber keine vergleichbaren Massen mehr auf die Straße wie im Juni und Juli. Trotzdem markieren die Proteste der vergangenen Wochen und Monate für die politische Lage in Kenia einen Einschnitt, vielleicht einen Wendepunkt. Sie werden die weitere Entwicklung prägen: Endlich fordert die Bevölkerung von ihrer Regierung Rechenschaft über die staatlichen Ausgaben, fragt nach der Herkunft des Reichtums der Politiker:innen, verlangt eine wenigstens halbwegs akzeptable Qualität staatlicher Dienstleistungen.

Seit William Ruto im September 2022 das höchste kenianische Staats-amt übernahm, erlegt die Regierung den Bürgerinnen und Bürgern immer neue Steuern und Abgaben auf, um die desolaten Staatsfinanzen zu sanieren. Dabei hat Präsident Ruto seinen äußerst knappen Wahlsieg nicht zuletzt aufgrund seines Versprechens errungen, sich vor allem für die 80 Prozent der Bevölkerung einzusetzen, die ihr Geld im informellen Sektor verdienen. Deren Einkommen ist unvorhersehbar, die Familien leben meist von der Hand in den Mund.

»Blätter«-Ausgabe 9/2024

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In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

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