Bild: Das Viertel Yarmouk am Rand der syrischen Hauptstadt Damaskus war jahrelang Schauplatz heftiger Kämpfe. Foto vom 12.11.2025 (IMAGO / Anadolu Agency)
Neulich in der Sauna: 40 überwiegend Weiße Frauen und Männer warten dicht gedrängt auf Said, den Mann mit den Birkenzweigen, der zu russischer Musik den Aufguss versprüht. Said ist Syrer. Bis in die Sauna haben es die Syrer:innen also geschafft, und überall in den deutschen Alltag: Sie sind Lieferanten, IT-Experten und Erzieherinnen, Frisöre, Busfahrer und Bauelektriker. Sie retten als Kardiologen AfD-Wählern das Leben, sie passen als Kieferorthopäden die Zahnspange der Kinder an, sie betreiben Bäckereifilialen, schreiben in deutschen Leitmedien, verstärken als Bauingenieure Architekturbüros, machen eine Ausbildung in der Kfz-Werkstatt des Vertrauens und sorgen mit dafür, dass man in fast jeder deutschen Stadt auch spätabends noch etwas Warmes und Leckeres zu essen bekommt.
Jetzt aber sollen sie nach Hause gehen, die „patriotische Pflicht“ ruft, meint CDU-Fraktionschef Jens Spahn, von dem man etwas mehr Patriotismus im Umgang mit Steuergeldern erwarten würde. Bundeskanzler Friedrich Merz möchte „mit Rückführungen beginnen“, denn nach dem „Ende des Bürgerkriegs“ gebe es für Syrer:innen „keinerlei Gründe mehr für Asyl in Deutschland“.