Die Stockholmer Initiative zu globaler Sicherheit und Weltordnung (Teil 1)
Anfang 1990 kamen in Königswinter auf Initiative von Willy Brandt die Mitglieder der Nord-Süd-Kommission (Vorsitz: Willy Brandt) sowie Vertreter der Weltkommission für Umwelt und Entwicklung (Vorsitz: Gro Harlem Brundtland), der Süd-Kommission (Vorsitz: Julius Nyerere) und der Palme-Kommission zusammen, um nach den weltpolitischen Umbrüchen Perspektiven für die 90er Jahre aufzuzeigen und Vorschläge für ein multilaterales Vorgehen angesichts der gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen zu entwickeln. Eine in Königswinter eingesetzte Arbeitsgruppe entwarf das nachstehende Memorandum, das bei einem Treffen in Stockholm am 22. April 1991 verabschiedet wurde. Zu den Initiatoren bzw. Unterzeichnern des Memorandums gehören drei Dutzend führende Politiker aus Nord und Süd, darunter aus Afrika Salim Salim (Generalsekretär der OAU), Julius Nyerere und Thabo Mbeki (außenpolitischer Sprecher des ANC), aus Lateinamerika Patorio Aylwin, aus den USA Jimmy Carter und Robert McNamara, aus Osteuropa Eduard Schewardnadse, Vaclav Havel und Bronislaw Geremek, aus Nord- und Westeuropa Gro Harlem Brundtland, Ingvar Carlsson, Edward Heath und Willy Brandt.