Drei Türkinnen, Bahide Arslan, Ayshe und Yeliz mußten umkommen, bis die Herren Kohl, Seiters, Gerster, Stoiber und andere zumindest zeitweise davon abließen, die "Asyldebatte" weiter anzuheizen. Drei Menschen, die diesmal nicht Asylsuchende waren, sondern zu den hier auf Dauer lebenden 6 Millionen Nichtdeutschen gehörten, mußten Opfer neonazistischer Mörder werden, damit Zeitungen schreiben konnten, daß 7% der Beschäftigten in Deutschland Nichtdeutsche sind und daß sie 8% des Bruttosozialproduktes produzieren; damit Fernsehanstalten mit Bildern aus deutschen Fabriken jedem noch so uninformierten Zuschauer zeigen konnten, daß Türken in Deutschland arbeiten und nicht schmarotzen.
Es besteht nicht der geringste Zweifel daran, daß die führenden Politiker bundesdeutscher Parteien, allen voran die Unionspolitiker, für den Mord an den drei Türkinnen, für die zahlreichen anderen Morde, für die Tausende von Brandanschlägen in Hoyerswerda, in Rostock und in anderen Städten und Gemeinden und für die Lawine der Gewalt in der Bundesrepublik die Hauptverantwortung tragen, die Volker Rühe als CDU-Generalsekretär mit seinem "Asyldebatten-Rundbrief" an die Parteibasis im September 1991 losgetreten hat.