"Ich habe einen fürchterlichen Tag." - Es war der Präsident der Vereinigten Staaten, dem im September 1948 dieser Stoßseufzer entführ. Auf dem Höhepunkt der ersten Weltkrise um Berlin vertraute Truman seinem Tagebuch an: "Forrestal, Bradley, Vandenberg berichten mir von Basen, von Bomben auf Moskau, auf Leningrad usw. Ich habe das schreckliche Gefühl, daß wir einem Krieg sehr nahe sind." Man mag es kaum glauben: Der mächtigste Mann der Welt ein Getriebener? Im Alleinbesitz des vernichtenden Atoms und nicht Herr über Krieg und Frieden? Die beklemmende Situation sollte kein Einzelfall bleiben.
Kopfzerbrechen hat die vertrackte Lage Berlins im Fadenkreuz zwischen West und Ost den Verantwortlichen hüben wie drüben ständig bereitet und oft geradezu quälende Alpträume. Immer ging es um mehr als einen lokalen Disput. Wer in zeitgeschichtlichen Fotoarchiven den Kalten Krieg martialisch bebildert sucht, wird nirgends fündiger als unter dem Stichwort "Berlin".