Kuba und die Embargopolitik der USA
Die Außenpolitiker in Washington haben Kuba von Anfang an, kaum waren die USA entstanden, diesen im Geiste einverleibt. Als geographischen Annex zu Florida gewissermaßen. Auch als geostrategischen "Schlüssel zur Karibik". Und als wirtschaftlich ertragreichen Tropengarten. 1898, nach dem "splendid little war", in dem die USA über die spanische Kolonialmacht siegten, wurde aus den Träumen Wirklichkeit. Der quasi "natürliche Besitzanspruch" auf Kuba erfüllte sich. Spanien mußte die Zuckerinsel den Vereinigten Staaten überlassen.
Wie eine Kolonie
Die machten eine Halb-Kolonie daraus, ein Protektorat: unter den Vorzeichen des berühmt-berüchtigten Platt-Amendments, das als Anhang die erste kubanische Verfassung "zierte". De jure hatte Kuba 1901 zwar seine Souveränität erlangt. De facto aber gaben die USA den Ton an.
Zwar galt der ominöse Verfassungszusatz, der den Vereinigten Staaten das "Recht" einräumte, jederzeit in die inneren Verhältnisse Kubas zu intervenieren, offiziell nur bis 1934.
Aber er wirkte psychologisch noch lange nach. Erst 1958 bequemten sich die USA, von ihren offenen Interventionen zugunsten der Diktatur von Fulgencio Batiste abzulassen. Und sie haben seitdem keine Gelegenheit versäumt, seinem Nachfolger, Fidel Castro, Schwierigkeiten zu bereiten.