Ausgabe August 2000

Ausstieg aus der Atomenergie?

Beschluß der 15.Ordentlichen BDK von Bündnis90/Die Grünen in Münster/Westfalen am 23./24.Juni 2000 (Wortlaut)

Am 14. Juni haben sich die Bundesregierung und die großen Stromversorger über den Ausstieg aus der Atomenergie geeinigt (vgl. dazu den Beitrag von Danyel Reiche in der Juli-Ausgabe). Erwartungsgemäß löste die Vereinbarung sehr unterschiedliche Reaktionen aus. Insbesondere in der grünen Partei verstärkte sich der seit Monaten schwelende Streit (vgl. dazu auch die Dokumentation "Briefe an die grüne Basis" in der April-Ausgabe sowie den Kommentar von Wolfgang Ehmke, Atomausstieg: der grüne Bluff, in den Mai-"Blättern"). Dennoch fiel die Mehrheit für den Regierungskurs auf dem Parteitag am 23. Juni mit 64,4% überraschend deutlich aus. Wir dokumentieren die Vereinbarung mit den Energieversorgungsunternehmen (sowie die Anlagen I und 4 aus deren Anhang) und den Beschluß des grünen Parteitages im Wortlaut. - D. Red.

Die Bundesdelegiertenkonferenz stimmt der Vereinbarung zum Atomausstieg zwischen der Bundesregierung und der Atomwirtschaft zu und fordert die Bundestagsfraktion auf, auf dieser Grundlage ein Atomausstiegsgesetz zu erarbeiten und dieses in der Koalition zügig zu verabschieden. Dieser Konsens scheint unter den gegebenen gesellschaftlichen Bedingungen der einzige Weg zu sein, überhaupt zu einer befristeten Nutzung der Atomenergie zu kommen.

Sie haben etwa 31% des Textes gelesen. Um die verbleibenden 69% zu lesen, haben Sie die folgenden Möglichkeiten:

Artikel kaufen (1€)
Digitalausgabe kaufen (10€)
Anmelden

Aktuelle Ausgabe Dezember 2025

In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

Zur Ausgabe Probeabo

Weitere Artikel zum Thema