Über die Entwicklung der Vergütung von Managern, insbesondere in den börsennotierten Unternehmen, die in den DAX 30 aufgenommen sind, wird derzeit eine heftige Kontroverse geführt. Nachdem die Gehälter einiger Vorstandsvorsitzender bekannt geworden sind, hat der Druck seitens der Politik, der Wissenschaft und der Medien zugenommen. Zunehmend wird gefordert, die Vergütung der Topmanager im Geschäftsbericht offen zu legen. Aufgrund der Geheimniskrämerei der Kapitalgesellschaften und ihrer Vorstände ist es jedoch bis heute schwierig, vollständige Informationen zur Managervergütung zu erhalten und auszuwerten. Zur Entwicklung und derzeitigen Höhe lassen sich dennoch folgende empirische Hinweise geben.
Die meisten Vorstandsmitglieder deutscher Unternehmen beziehen derzeit ein Salär in der Bandbreite von 100000 Euro bis 400000 Euro. Sie erhalten damit das bis zu 13fache des durchschnittlichen Arbeitnehmereinkommens (29420 Euro). Vor allem in börsennotierten Firmen ist diese Relation allerdings auf das Hundertfache ausgebaut worden, während sich in früheren Jahren die Kapitalfunktionäre maximal das 20- bis 30fache der durchschnittlichen Arbeitnehmerentgelte angeeignet haben. Die Topverdiener sitzen in den besagten DAX 30-Unternehmen. Im Durchschnitt stieg in dieser Gruppe die Vergütung für jedes Vorstandsmitglied von 910000 Euro in 1997 um 81,3 Prozent auf 1,65 Mio.