Ausgabe Dezember 2005

Demographie und Demagogie

Wissenschaft und Interesse bei Herwig Birg und Charlotte Höhn

Spätestens seit Frank Schirrmachers alarmistischem Bestseller1 ist die demographische Entwicklung der bundesdeutschen Gesellschaft in aller Munde. Dabei wurde sie von Politik und Öffentlichkeit lange Zeit überhaupt nicht zur Kenntnis genommen oder, sofern dies doch geschah, bagatellisiert.

Spätestens seit Frank Schirrmachers alarmistischem Bestseller1 ist die demographische Entwicklung der bundesdeutschen Gesellschaft in aller Munde. Dabei wurde sie von Politik und Öffentlichkeit lange Zeit überhaupt nicht zur Kenntnis genommen oder, sofern dies doch geschah, bagatellisiert. Der Zeitgeist gefiel sich in der Verharmlosung existenzieller Zukunftsprobleme, die aus dem Bevölkerungsschwund und der schnellen Alterung der Gesellschaft erwachsen.

So fanden die Vorausberechnungen der Bevölkerungsentwicklung wenig Beachtung, und notwendige Maßnahmen gegen den – im Prinzip seit den 80er Jahren bekannten – Trend blieben weitgehend aus. Noch 1996 wurde die von Bundessozialminister Norbert Blüm für die Rentenreform vorgeschlagene Berücksichtigung des „demographischen Faktors“ von der Opposition mit bestürzender Oberflächlichkeit vom Tisch gewischt.

Dies änderte sich allerdings wenige Jahre später geradezu schlagartig.

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Aktuelle Ausgabe Dezember 2025

In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

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