Gespräch zwischen Daniel Cohn-Bendit, Joschka Fischer und Dan Diner
Daniel Cohn-Bendit: Gegenwärtig kann man den Eindruck haben, dass wir in einer völlig wahnsinnigen Welt leben. Das zeigen uns nicht Ereignisse der letzten Wochen, also die Auseinandersetzung um die Karikaturen, sondern auch die Wahlen in Palästina und im Iran sowie die Auseinandersetzung um das iranische Atomprogramm.
Daniel Cohn-Bendit: Gegenwärtig kann man den Eindruck haben, dass wir in einer völlig wahnsinnigen Welt leben. Das zeigen uns nicht Ereignisse der letzten Wochen, also die Auseinandersetzung um die Karikaturen, sondern auch die Wahlen in Palästina und im Iran sowie die Auseinandersetzung um das iranische Atomprogramm. Haben wir politisch überhaupt noch eine Chance, da irgendetwas zum Vernünftigen zu bewegen, haben wir gar keine Möglichkeit mehr, wirksam zu intervenieren?
Joschka Fischer: Worüber wir heute Abend sprechen, ist meines Erachtens das zentrale Thema nicht nur der Außenpolitik, sondern auch der Frage von Krieg und Frieden. Als ich am 18. September 2001, also eine Woche nach dem 11. September, auf dem Rückflug von Washington war, war ich tief deprimiert. Warum? Weil mir klar geworden ist: Das war eine Zäsur. Bis dahin ging ich immer von der irrigen Meinung aus, dass nach dem Ende des Kalten Krieges unsere Generation zwar vor Schwierigkeiten stehen würde.