Wer das Offenkundige „aufdeckt“, bekommt damit noch lange keinen überzeugenden Casus belli in die Hand. Und die – kürzlich in Bagdad erfolgte – Vorführung von Waffen, die im Irak gefunden wurden und aus dem Iran stammen sollen, verdient den Vergleich mit einer Szene aus „Casablanca“: Mit Claude Rains’ gespieltem Entsetzen, als man ihm sagt, in Humphrey Bogarts Lokal fänden Glücksspiele statt.
Kritiker der Bush-Regierung, manche Kenner der iranischen Waffenarsenale und einige Reporter begegnen der Vorstellung in Bagdad mit Skepsis. Mir scheint jedoch, aus iranischer Sicht wäre es ausgesprochen vernünftig, den schiitischen Milizen und Aufständischen im Irak Waffen zu liefern.
Schließlich versuchen die Vereinigten Staaten schon seit fast 30 Jahren, nämlich seit 1979, die islamistische Regierung in Teheran zu stürzen. Sie haben gegen den Iran, wegen dessen nuklearer Aktivitäten, erfolgreich Sanktionen des UN-Sicherheitsrats organisiert und sponsern Regimegegner, regimefeindliche Propaganda sowie Maßnahmen der politischen Kriegführung. Amerikanische Agenten schüren angeblich vor Ort den Widerstand unter den kurdisch und türkischsprachigen Minderheiten des Landes.
Seit Anfang 2007 stoßen Washington und Tel Aviv lautstarke Drohungen gegen den Iran aus.