Ausgabe Januar 2008

Die Zukunft der Geschichtspolitik

Das neue Jahr 2008 ist gespickt mit historischer Erinnerung. Nicht nur jährt sich das bereits im vergangenen Jahr reichlich strapazierte „1968“ zum vierzigsten Mal, sondern auch – weit weniger beachtet – zum fünfundsiebzigsten Mal die Machtübertragung an die Nationalsozialisten vom 30. Januar 1933, wie auch zum siebzigsten Mal die Wiederkehr der antisemitischen Pogrome vom 9. November 1938.

Das neue Jahr 2008 ist gespickt mit historischer Erinnerung. Nicht nur jährt sich das bereits im vergangenen Jahr reichlich strapazierte „1968“ zum vierzigsten Mal, sondern auch – weit weniger beachtet – zum fünfundsiebzigsten Mal die Machtübertragung an die Nationalsozialisten vom 30. Januar 1933, wie auch zum siebzigsten Mal die Wiederkehr der antisemitischen Pogrome vom 9. November 1938. Und „in der Ferne“ zeichnet sich bereits der 20. Jahrestag des Mauerfalls ab. All dies ist Grund genug für eine Diskussion über den Stand der Erinnerung und der Geschichtspolitik. Der Beitrag zum Auftakt unserer Debatte basiert auf dem heftig diskutierten Vortrag, den Ulrich Herbert, Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Freiburg, am 16. November 2007 auf den jüngsten 35. Frankfurter Römerberggesprächen gehalten hat. Der daran anschließende Beitrag von Jan M.

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In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

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