Sonntagnachmittag. Aufbruch der paramilitärischen Kampfgruppen der Parlamentsseite vom Weißen Haus zum Fernsehzentrum Ostankino. "Doch die Hauptmasse der Sturmtruppler klettert eilig in Busse und von der Miliz beutete, Neugierigen erklären sie, daß Ruzkoj befohlen hat, rasch das Fernsehzentrum zu nehmen, da man dem Volk umgehend ein wahres Wort sagen müsse. Ein geschlagener Sonderpolizist, der aber das Gefühl für Humor nicht verloren hat, fährt mich für ein ganz bescheidenes Entgelt dorthin." Montagmorgen. Vorgehen der präsidententreuen Truppen auf das Weiße Haus. "Die Soldaten beginnen nervös, die oberen Etagen der umstehenden Häuser über die Läufe ihrer Maschinenpistolen abzusuchen, bereit, bei der kleinsten Bewegung zu schießen. Da rührt sich etwas in den oberen Etagen des Neubaus der amerikanischen Botschaft! Sofort eröffnen einige Krieger das Feuer. Wir schreien dem Leutnant durch das Geknatter zu: 'Das ist die amerikanische Botschaft, nicht schießen! Nicht schießen!' (...) Der Leutnant befiehlt, das Feuer einzustellen, und flucht lästerlich. Erneut eine Bewegung am Glockenturm links von uns. Und schon ergießt sich ein Kugelregen über den Glockenturm. Aus irgendeinem Haus springt ein Fallschirmjägeroffizier und schreit: 'Nicht schießen! Da sitzt unser MG-Schütze, nicht schießen!' Das Feuer erstirbt.
In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn.