Im Blätter-Gespräch
Daniel Goldhagens Buch "Hitlers willige Vollstrecker. Ganz gewöhnliche Deutsche und der Holocaust" hat hierzulande lange vor dem Erscheinen der deutschen Ausgabe (Siedler Verlag) ein immenses Medienecho hervorgerufen und ist auf zum Teil heftige Ablehnung gestoßen (vgl. Andrei S. Markovits, Störfall im Endlager der Geschichte. Daniel Goldhagen und seine deutschen Kritiker, in: "Blätter", 6/1996, S. 667 ff.). Im September bereiste Goldhagen die Bundesrepublik, um an Diskussionen über sein Buch in Hamburg, Frankfurt, Berlin und München teilzunehmen. Die Veranstaltungen in den beiden letztgenannten Städten leitete Josef Joffe, Ressortchef Außenpolitik der "Süddeutschen Zeitung".Trotz seiner Kritik an Goldhagen hatte Joffe plädiert, der Band verdiene "eine harte Diskussion, freilich eine integere und intellektuelle" (In: Julius H. Schoeps (Hg.), Ein Volk von Mördern? Hamburg 1996, S. 170). Auf Einladung der "Blätter" debattierten Daniel Goldhagen und Josef Joffe am 11.September in München. Das Gespräch moderierte Arthur Heinrich. D. Red.
"Blätter": Herr Goldhagen, Sie haben eine Westdeutschland-Tournee hinter sich, mit Diskussionsveranstaltungen in Hamburg, Berlin, Frankfurt/Main und München, mit Besucherquoten, die in die Tausende gingen.