Die Situation der Hochschulen in Deutschland hat Ende des letzten Jahres den Anstoß zur größten Protestbewegung von Studierenden seit mehr als einem Vierteljahrhundert gegeben. Externes Politikversagen wie interne Organisationsmängel wurden dabei gleichermaßen zum Thema. Im folgenden wird es um den speziellen Aspekt der F i n a n z a u s s t a t t u n g gehen. Denn auch für die Hochschulen gilt: eine ausreichende Alimentierung ist nicht alles, aber ohne eine solche ist alles andere nicht viel. Nach einer kurzen Darstellung des Umfangs der Finanzierungslücke folgt eine Kombination von drei Verbesserungsmöglichkeiten: erstens eine angemessenere Verteilung der Hochschulkosten auf die einzelnen Länder und den Bund, zweitens ein finanzieller Beitrag der Studierenden durch nachträglich erhobene Studiengebühren sowie drittens eine ökonomische Antwort auf die Frage, ob und wie eine Trennung von allgemeiner Studienberechtigung und konkretem Hochschulzugang sinnvoll ist. Mit dieser letzten Überlegung scheint die Beschränkung auf die Finanzdimension aufgegeben zu werden. Zur gegenwärtig vieldiskutierten und zunehmend geforderten Auswahl der Studierenden durch die Hochschulen gibt es aber eine bessere Alternative: ein Bietverfahren von Studierwilligen bei der Besetzung knapper Studienplätze.
In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn.