Mit seinem Gutachten "Für ein verändertes System der Bildungsfinanzierung" hat der Sachverständigenrat Bildung der Hans-BöcklerStiftung im Herbst eine Diskussion über die Fortentwicklung der Bildung und die Mechanismen ihrer Finanzierung entfacht. Vor allem die linke Kritik sah in den Vorschlägen eine verklausulierte Befürwortung von Studiengebühren. Auch wenn die derzeitige Regierung nicht die Kraft zu einer so gewaltigen Neuorganisation hat, wie sie das Gutachten entwirft, ist die Idee der Sachverständigen keineswegs vom Tisch. Sicherlich wird es in der näheren Zukunft immer wieder Vorschläge zu privater Finanzierung oder verschiedenen Formen von Studiengebühren geben. Daher lohnt es sich, schon dieses Beispiel so zu diskutieren, daß man auch für die Zukunft lernt: Der Vorschlag der Hans-Böckler-Sachverständigen gibt Gelegenheit, sich exemplarisch dessen zu vergewissern, was derzeit Gesellschaftspolitik heißt. Zuerst noch einmal der Vorschlag der Sachverständigen. Dieser kreiert zwei technische Hilfsmittel zur Bildungsfinanzierung, nämlich B i l d u n g s k o n t o und B i l d u n g s g u ts c h e i n.
In der November-Ausgabe ergründen Carolin Amlinger und Oliver Nachtwey die Anziehungskraft des demokratischen Faschismus. Frank Biess legt die historischen Vorläufer von Trumps autoritärer Wende offen – ebenso wie die Lebenslügen der Bundesrepublik. Daniel Ziblatt zieht Lehren aus der Weimarer Republik für den Umgang mit den Autokraten von heute. Annette Dittert zeigt, wie Elon Musk und Nigel Farage die britische Demokratie aus den Angeln zu heben versuchen. Olga Bubich analysiert, wie Putin mit einer manipulierten Version der russischen Geschichte seinen Krieg in der Ukraine legitimiert. Ute Scheub plädiert für die Umverteilung von Wohlstand – gegen die Diktatur der Superreichen. Sonja Peteranderl erörtert, inwiefern sich Femizide und Gewalt gegen Frauen mit KI bekämpfen lassen. Und Benjamin von Brackel und Toralf Staud fragen, ob sich der Klimakollaps durch das Erreichen positiver Kipppunkte verhindern lässt.