Die fünfte Weltklimakonferenz in Bonn endete wie ihre vier Vorläufer: Der einzige wirklich konkrete und dann auch eingehaltene Beschluss ist der für eine Folgekonferenz. So geschieht es seit der Umweltkonferenz in Rio de Janeiro im Jahr 1992, die die Klima-Konvention auf den Weg brachte. Deren Ziel war bereits kompromittiert, weil es nur darum gehen sollte, den Stand der Treibhausgas-Emissionen auf dem des Jahres 1990 zu stabilisieren. Zur Erinnerung: Im Jahr 1988 hatte die Weltklimakonferenz in Toronto (die zu dieser Zeit noch eine wissenschaftliche und keine politische war) verlautbart, dass die Zivilisation ein Klima-Experiment praktiziere, dessen Folgen denen eines globalen Atomkriegs ähneln würden. Es geht also prinzipiell um mehr als lediglich darum, den Anstieg der CO2-Emissionen und anderer Treibhausgase zu verhindern. Es muss um deren Reduzierung gehen, weit unter den Stand des Jahres 1990. Doch selbst das ungenügende Ziel von Rio wird nicht umgesetzt. Auch die mittlerweile fünfte politische Weltklima-Konferenz seit 1992 diskutiert immer noch. Sie diskutiert nicht nur das "wie" einer Realisierung dieses Ziels, sondern sogar noch das "ob". Federführend im Widerstand sind die USA.
In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn.