Ausgabe Mai 2001

Grüne Verkehrspolitik als Prozeß

Für eine Politik der praktischen Visionen

Sieht man von der umstrittenen Ökosteuer ab, so steht die Bundesregierung nicht gerade im Ruf, ökologischen Ansätzen in der Verkehrspolitik besondere Priorität einzuräumen. Mit heftiger Kritik von ehemaligen Mitstreitern werden daher vor allem die Grünen bedacht, insbesondere nachdem sich einige Parteiprominente scheinbar als Autofans "geoutet" haben. Markus Hesse sprach vom "verkehrspolitischen Godesberg" der Grünen ("Blätter", 8/2000). Und Heiner Monheim beschrieb unter der Überschrift "Angst vor dem Autovolk" jene Blockaden, die bisher eine Verkehrswende behindern ("Blätter", 3/2001). Der verkehrspolitische Sprecher der grünen Bundestagsfraktion sowie sein Mitarbeiter vertreten eine - auch im Grundsätzlichen - andere Sicht der Dinge. - D. Red.

Die verkehrspolitische Zwischenbilanz der ersten rot-grünen Koalition auf Bundesebene fällt - gemessen an der jeweiligen Programmlage - auf den ersten Blick ernüchternd aus. Immerhin waren SPD und Bündnisgrüne zu Oppositionszeiten oft gemeinsam gegen die Betonpolitik von CDU/CSU und FDP zu Felde gezogen. Nach dem Wahlsieg war für die SPD plötzlich vieles nicht mehr so gemeint siehe Tempolimit.

Sie haben etwa 4% des Textes gelesen. Um die verbleibenden 96% zu lesen, haben Sie die folgenden Möglichkeiten:

Artikel kaufen (1€)
Digitalausgabe kaufen (10€)
Anmelden

Aktuelle Ausgabe November 2025

In der November-Ausgabe ergründen Carolin Amlinger und Oliver Nachtwey die Anziehungskraft des demokratischen Faschismus. Frank Biess legt die historischen Vorläufer von Trumps autoritärer Wende offen – ebenso wie die Lebenslügen der Bundesrepublik. Daniel Ziblatt zieht Lehren aus der Weimarer Republik für den Umgang mit den Autokraten von heute. Annette Dittert zeigt, wie Elon Musk und Nigel Farage die britische Demokratie aus den Angeln zu heben versuchen. Olga Bubich analysiert, wie Putin mit einer manipulierten Version der russischen Geschichte seinen Krieg in der Ukraine legitimiert. Ute Scheub plädiert für die Umverteilung von Wohlstand – gegen die Diktatur der Superreichen. Sonja Peteranderl erörtert, inwiefern sich Femizide und Gewalt gegen Frauen mit KI bekämpfen lassen. Und Benjamin von Brackel und Toralf Staud fragen, ob sich der Klimakollaps durch das Erreichen positiver Kipppunkte verhindern lässt.

Zur Ausgabe Probeabo

Weitere Artikel zum Thema

Klimaanpassung: Wegducken statt handeln

von Lasse Thiele

Starkregen, Dürre, immer neue Hitzerekorde – selbst optimistische Zeitgenoss:innen müssen mittlerweile anerkennen, dass die Folgen der Klimakrise nicht mehr abwendbar und längst auch in Deutschland spürbar sind. Der Umgang mit solchen Extremwetterereignissen stellt eine der wichtigsten politischen Großbaustellen dieses Jahrhunderts dar.