Perspektiven eines Europäischen Hochschulraums
Am 18. und 19. September 2003 werden in Berlin die Bildungsministerinnen und -minister aus über 30 europäischen Staaten zu einer hochschulpolitischen Gipfelkonferenz (Berlin Summit on Higher Education) erwartet.1 Nach Bologna (1999) und Prag (2001) soll die deutsche Hauptstadt den dritten Meilenstein im Rahmen des vor fünf Jahren initiierten so genannten Bologna-Prozesses markieren, dessen Ziel die Schaffung eines Europäischen Hochschulraums bis zum Jahr 2010 ist.
Ausgangspunkt ist eine starke Heterogenität der nationalen Hochschulsysteme, die zunehmend als Hemmnis für die im Rahmen der europäischen Integration erwünschte größere Mobilität von Studierenden, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern wahrgenommen wurde. Die Diskussion fokussiert insbesondere auf Unterschiede in den Studienstrukturen, die teils der kontinentalen Tradition relativ langer, eingliedriger Studiengänge (neben Deutschland auch in Belgien, Österreich, der Schweiz, Griechenland oder Italien), teils der angelsächsischen Tradition kurzer, zu einem ersten akademischen Abschluss führende Studiengänge mit daran anschließenden Graduiertenstudiengängen folgen (neben Großbritannien seit Anfang der 90er Jahre insbesondere auch die nordischen und baltischen Länder).