Ausgabe Juli 2010

Obamas Klima-GAU?

Der Untergang der Ölplattform Deepwater Horizon im Golf von Mexiko hat die größte Ölkatastrophe verursacht, die die Vereinigten Staaten in ihrer Geschichte erlebt haben. Alle Versuche, das Austreten des Öls zu stoppen, sind bislang gescheitert. In der Folge ist nicht nur die Betreiberfirma BP, sondern auch Präsident Barack Obama – der sich nur wenige Wochen vor dem Unglück für neue Öl- und Gasbohrungen vor den US-Küsten ausgesprochen hatte – massiv in die Kritik geraten.

Wie sich diese Umweltkatastrophe auf die Bestrebungen des Präsidenten auswirken wird, ein Klimaschutzgesetz durchzusetzen, ist allerdings offen. In jedem Fall steht die demokratische Klimaschutzagenda vor einer Feuerprobe – vier Monate vor den amerikanischen Kongresswahlen und fünf Monate vor der UN-Klimakonferenz in Mexiko.

Mit dem American Power Act des demokratischen Senators John Kerry und des unabhängigen Senators Joseph Lieberman liegt dem US-Senat derzeit ein umfassendes, von Präsident Obama unterstütztes Klima- und Energiegesetz zur Beratung vor. Dieser Gesetzentwurf ist angesichts drohender Verluste der Demokraten im November nicht nur die vorerst letzte Chance für einen legislativen Durchbruch in der US-Klimapolitik.

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In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

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