Für den kolumbianischen Präsidenten Juan Manuel Santos war es bis zuletzt eine Zitterpartie: In einem regelrechten Wahlmarathon hatte das Lager seines rechtskonservativen Herausforderers Óscar Iván Zuluaga zunehmend an Stärke gewonnen. Zuerst etablierte sich dessen Partei Centro Democrático im Zuge der Parlamentswahlen im März als zweitstärkste Kraft im Senat, dann schlug Zuluaga Santos völlig überraschend im ersten Wahlgang der Präsidentschaftswahl Ende Mai mit 29 zu 26 Prozent der Stimmen. Doch am Ende entschied sich die Mehrheit der Kolumbianer dennoch für Kontinuität: In einer Stichwahl Mitte Juni bestätigten sie den seit 2010 regierenden Santos mit 51 Prozent der Stimmen im Amt. Zuluaga, der das weit rechts stehende Lager um den Expräsidenten Álvaro Uribe Velez vertritt, erreichte lediglich 45 Prozent der Stimmen.
Mitentscheidend für den Sieg Santos‘, der der Partido Social de la Unidad Nacional angehört, war vor allem die Unterstützung des Mitte-Links-Lagers.