Ausgabe Januar 2016

Reichtum macht arm

Als vor exakt 50 Jahren ein junger begabter Ökonom seine Dissertation vorlegte, hätte wohl kaum jemand geahnt, dass aus ihm eines Tages ein weltbekannter Wissenschaftler und Intellektueller werden würde. Dabei ist das Thema, mit dem sich der junge Joseph Stiglitz schon damals beschäftigte, stets das gleiche geblieben – die nationale wie internationale Ungleichheit.

2001 wurde Stiglitz zusammen mit George Ackerlof und Michael Spence mit dem Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften ausgezeichnet – und zwar konkret für seine Forschung zum Marktversagen durch asymmetrische, ungleiche Informationen, etwa zwischen dem Bankberater, der über die Risiken von Finanzmarktprodukten informiert ist, und dem ahnungslosen Käufer.

Mit seinem neuen Buch „Reich und Arm“ macht Joseph Stiglitz nun seine wichtigsten Beiträge zur „wachsenden Ungleichheit“ zugänglich. Dabei handelt es sich beileibe nicht nur um einen schlichten Sammelband, der die von ihm über viele Jahre verfassten Texte – jeweils mit einer hochaktuellen Einordnung – zusammenfasst, sondern um eine sehr grundsätzliche Einführung in das Thema. Das ausgesprochen gut lesbare Buch lässt sich zudem schrittweise, dosiert nach den einzelnen Beiträgen, erschließen.

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In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

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