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Es war ein historischer Tag, als Simbabwes Parlamentspräsident Jacob Mudenda am 21. November in der Hauptstadt Harare folgende Sätze verlas: „Ich, Robert Gabriel Mugabe, reiche hiermit, nach den Bestimmungen von Artikel 96 der Verfassung von Simbabwe, meinen Rücktritt mit sofortiger Wirkung ein.“ Fast im gleichen Moment brach Jubel aus: Abgeordnete sprangen von ihren Stühlen auf und stießen Freudenschreie aus. Auf den Straßen liefen die Menschen zusammen und feierten. Vor allem die jungen Simbabwer, die in ihrem Leben noch nie einen anderen Präsidenten erlebt haben, strömten zu Tausenden auf die Straßen der Hauptstadt. Viele hatten kleine Flaggen in der Hand oder sich große Fahnen über die Schultern gehängt. Auf den Dächern von Reisebussen tanzten junge Männer, und auf den Gehsteigen fielen sich wildfremde Menschen um den Hals.
Doch der Freudentaumel über das Ende der 37jährigen Herrschaft Mugabes währte nicht lange: Denn mit der Vereidigung von dessen mächtigem Vize Emmerson Mnangagwa zum neuen Präsidenten des Landes nur wenige Tage später ist nun ein eingefleischter Veteran des alten Regimes an der Macht, der maßgeblich für das repressive System und die Verfolgung Oppositioneller verantwortlich ist.