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Eines der größten Rätsel linker Politik ist, warum die Richtung nötiger Veränderungen breit akzeptiert wird, aber sich praktisch dennoch so wenig tut. Warum handeln so wenige entsprechend ihren richtigen Einsichten in die Notwendigkeit eines grundlegenden sozialen und ökologischen Wandels? Diesem Rätsel widmet sich Dieter Klein in seinem neuen Buch „Regulation in einer solidarischen Gesellschaft“.
Klein, Jahrgang 1931, war stets ein entschlossen Handelnder und ist es bis heute geblieben. An der Berliner Humboldt-Universität kämpfte er in der letzten Dekade der DDR als Prorektor für Gesellschaftswissenschaften für eine Humanisierung und Demokratisierung des Staates. Er handelte aber auch mittels wissenschaftlicher Interventionen: Sein Buch über den potenziell „friedensfähigen Kapitalismus“ von 1988 verteidigte die Strategie einer systemübergreifenden Friedenspolitik gegen dogmatische Kommunisten. Nach dem „östlichen Scheitern“ lenkte er dann 1991 den Blick auf ungenutzte Evolutionspotenziale des Westens. Dieser Blick auf die Lage „Zwischen den Zeiten“ lässt sich auch als Versuch deuten, sich selbst wie anderen anhaltend Suchenden eine Orientierungshilfe in unübersichtlichem Gelände zu geben.