
Bild: v.l.n.r.: Klaus Ernst, DIE LINKE (IMAGO / photothek), Gerhard Schröder, SPD (IMAGO / photothek), Tino Chrupalla, AfD (IMAGO / Sven Simon), Collage: Blätter für deutsche und internationale Politik
Es war schon ein starkes Stück, als die „Washington Post“ Ende April berichtete, Moskau wolle in Deutschland eine prorussische Querfront aus AfD und Sahra Wagenknecht schmieden, um so die deutsche Solidarität mit der Ukraine zu schwächen. Die AfD solle mit der linken Ikone zu einer neuen Partei der „deutschen Einheit“ verschmelzen, um die Beliebtheit der Rechtspopulisten zu steigern und so Mehrheiten bei künftigen Wahlen zu erringen. Auf diese Weise könne es gelingen, die Sanktionen gegen Russland aufzuheben.
Der Widerspruch erfolgte prompt: Von derartigen Plänen habe er „noch nie etwas gehört“, so ein betont empörter AfD-Chef Tino Chrupalla. Es handele sich um eine „Räuberpistole, die der Diskreditierung der Friedensbewegung dient“.
Tatsächlich hatte die „Washington Post“ nur über Unterlagen aus dem Kreml berichtet (aus der Zeit vom Juli bis November 2022), die Treffen zwischen Kreml-Vertretern und russischen Strategen dokumentieren. Von direkten Kontakten zwischen den russischen Strategen und deutschen Politikern war in besagtem Artikel nicht die Rede.
Doch offensichtlich erschien dem selbsternannten Friedenskämpfer der AfD diese Räuberpistole durchaus attraktiv. Denn wie es der Zufall wollte, fand sich Chrupalla keine drei Woche später in der Berliner Dependance seines potentiellen Auftraggebers ein, nämlich in der russischen Botschaft. Und das ausgerechnet am 9.