
Bild: Klaus Ernst beim 1. Parteitag Buendnis Sahra Wagenknecht in Berlin, 27.1.2024 (IMAGO / Political-Moments)
Kaum hatte Wladimir Wladimirowitsch Putin seine jüngste, inzwischen schon fünfte „Wahl“ gewonnen und – zur vollkommenen Überraschung aller – seine eigene Vorhersage dabei noch überboten, da trafen auch bereits die Huldigungen all der anderen lupenreinen Demokraten ein, nämlich der Präsidenten von Aserbaidschan über Belarus und China bis hin zu Iran, Nordkorea und Syrien.
Einer hingegen hatte es besonders eilig und erkannte das Ergebnis bereits an, bevor die „Wahl“ überhaupt begonnen hatte. „Herr Putin wird mit einem sehr guten Ergebnis gewählt werden“, dekretierte gegenüber dem Berliner „Tagesspiegel“ Klaus Ernst, einst Mitbegründer der WASG, dann Linken-Parteichef und inzwischen, natürlich unter Mitnahme seines Linken-Mandats, Teil der abtrünnigen BSW-Gruppe im Bundestag und bereits wieder stellvertretender Vorsitzender der Wagenknecht-Truppe – kurzum: ein Mann von herausragender politischer Wendigkeit und windigem Demokratieverständnis.
Denn während die russische Opposition noch gegen die Unfreiheit der Wahl demonstrierte und die ukrainische Regierung die Abstimmung in den annektierten Gebieten als „illegal“ bezeichnete, da zog der lupenreine Wahlbeobachter Ernst längst seine Schlüsse: „Es bringt nichts, die Legitimität der russischen Wahl anzuzweifeln“, so der geopolitische Großstratege. Schließlich habe man „Russland immer wieder falsch eingeschätzt“.