
Bild: Hochwasser in Passau am 5.6.2024 (IMAGO / Sven Simon)
Eine Anpassung an die neue Klimarealität ist dringend nötig. Das zeigen die Ereignisse der vergangenen Monate: Weihnachtshochwasser vor allem in Niedersachsen, Überschwemmungen im Saarland und Rekordniederschläge in Süddeutschland im Mai.[1]
Die oft verheerenden Effekte des Klimawandels resultieren dabei aus dem Zusammenspiel der vom Menschen veränderten klimatischen Bedingungen und der von Menschen geschaffenen Strukturen sowie ungleichen Lebensbedingungen. Arbeit bei Hitze im Freien oder mangelndes Geld, um nachzurüsten, Häuser an verengten Flüssen, hitzeanfällige Bestandsbauten oder schwache Institutionen, mangelnde Umsetzung von Arbeitsschutz oder kein Zugang zu adäquater Gesundheitsvorsorge: All das kann dazu beitragen, dass Menschen in Fluten und Hitze ihr Leben, ihre Angehörigen oder ihre Existenzgrundlagen verlieren, und es zeigt, dass wir als Gesellschaft, unsere Infrastruktur und unsere politischen Institutionen höchst verwundbar sind.
Anpassung ist keine Kapitulation
Es besteht also – für alle sichtbar – Handlungsbedarf. Und tatsächlich ist, weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit, im Juli das Bundesklimaanpassungsgesetz (KAnG) in Kraft getreten. Aber kann ein Gesetz gegen eine solche neue Wirklichkeit etwas ausrichten?
Einige glauben immer noch, durch die verstärkte politische Aufmerksamkeit auf Anpassungsstrategien würde das Pferd von hinten aufgezäumt.