Die Verbrechen von Darfur und die riskante Suche nach Gerechtigkeit

Bild: Sudanesische Flüchtlinge im Tschad, 23.6.2024 (IMAGO / Le Pictorium / Adrien Vautier)
Kein Land hat bislang so viele sudanesische Geflüchtete aufgenommen wie Uganda. Seit im April vergangenen Jahres im Sudan ein Krieg zwischen der sudanesischen Armee und den paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) ausgebrochen ist[1], retten sich immer mehr Sudanesinnen und Sudanesen in das ostafrikanische Land. Über 37 500 sind mittlerweile registriert und jeden Tag werden es mehr. Vor allem aus der Region Darfur strömen die Menschen in Richtung Uganda, weil es kaum mehr andere Fluchtrouten gibt. Uganda nimmt Geflüchtete vergleichsweise unkompliziert und auch für längere Zeit auf. Über 1,7 Millionen Geflüchtete leben inzwischen in dem Land bei einer Bevölkerung von gut 47 Millionen Menschen; die meisten stammen aus dem Südsudan und der Demokratischen Republik Kongo.
Mittlerweile sind aber immer mehr Sudanesinnen und Sudanesen im Stadtbild von Ugandas Hauptstadt Kampala sichtbar. Sie eröffnen Restaurants, in denen sie sudanesisches Essen servieren, oder kleine Läden, die mit arabischen Schriftzeichen gekennzeichnet sind.
Viele von ihnen sind vom Krieg in ihrer Heimat gezeichnet, einige schwer traumatisiert. So auch die 45-jährige Aisha, verheiratete Mutter einer Tochter. Vor dem Krieg war sie Buchhalterin bei der Mission der Vereinten Nationen in der sudanesischen Region Darfur (UNAMID), bis ihr UN-Büro Anfang 2022 von Milizen überfallen und daraufhin geschlossen wurde.