Ausgabe August 2025

New York: Hoffnungsträger Mamdani

Zohran Mamdani. Im Juni 2025 wurde er zum Kandidaten der Demokratischen Partei für das Bürgermeisteramt in New York bestimmt, 29.6.2025 (IMAGO / UPI Photo)

Bild: Zohran Mamdani. Im Juni 2025 wurde er zum Kandidaten der Demokratischen Partei für das Bürgermeisteramt in New York bestimmt, 29.6.2025 (IMAGO / UPI Photo)

Es war nur eine Vorwahl, aber sie schlägt hohe Wellen in den USA. Die Wahl des Kandidaten für den New Yorker Bürgermeister war der erste größere Stimmungstest für die Demokraten nach dem Wahlsieg Donald Trumps – und offenbart die tiefen Gräben in der Partei. Denn der klare Sieger, Zohran Mamdani, wird nicht nur von Trump als „kommunistischer Irrer“ beschimpft, auch Teile der eigenen Partei wollen den erklärten „demokratischen Sozialisten“ bei der kommenden Wahl bisher nicht unterstützen.

New York City ist die größte Stadt der USA und eine Hochburg der Demokraten. Gleichwohl konnte Trump dort sein Ergebnis bei den Präsidentschaftswahlen seit 2016 von 17 Prozent über 23 Prozent in 2020 auf 30 Prozent im vergangenen Jahr stetig steigern. Auch der amtierende Bürgermeister, Eric Adams, ist inzwischen ein Trump-Verbündeter. Der Demokrat wurde unter anderem wegen Bestechlichkeit angeklagt. Nachdem er zusagte, Trump bei seiner Migrationspolitik zu unterstützen, ordnete das US-Justizministerium an, das Verfahren nicht weiter zu verfolgen. Adams will als unabhängiger Kandidat im November erneut Bürgermeister werden. Da aber seine Umfragewerte miserabel sind und auch dem republikanischen Kandidaten keine Chancen eingeräumt werden, schien klar, dass der Gewinner der demokratischen Vorwahl den Sieg bei der Wahl zum Bürgermeister so gut wie sicher hat.

»Blätter«-Ausgabe 8/2025

Sie haben etwa 9% des Textes gelesen. Um die verbleibenden 91% zu lesen, haben Sie die folgenden Möglichkeiten:

Artikel kaufen (2.00€)
Digitalausgabe kaufen (12.00€)
Druckausgabe kaufen (12.00€)
Anmelden

Aktuelle Ausgabe September 2025

In der September-Ausgabe plädiert Lea Ypi für eine Migrationsdebatte im Sinne der Aufklärungsphilosophie. Cinzia Sciuto fordert, der zunehmenden Aushöhlung des Völkerrechts mit einer entschiedenen Verteidigung desselben zu begegnen – und nicht mit Resignation und falschem Realismus. Für Georg Diez markieren die Kriegsverbrechen in Gaza und die fehlenden Reaktionen darauf einen Epochenbruch; sie stünden für nicht weniger als den Verrat des Westens an der Humanität. Herfried Münkler analysiert, wie Kriege historisch endeten und Friedenszeiten begannen und was das mit Blick auf den Ukrainekrieg bedeutet. Simone Schlindwein deckt auf, wie Russland junge Afrikanerinnen mit falschen Versprechen für die Kriegswirtschaft rekrutiert. Warum die grüne Digitalisierung ein Mythos ist und was der KI-Boom den Globalen Süden kostet, erläutern Ingo Dachwitz und Sven Hilbig. Und Eva-Maria Klinkisch sowie Markus Rieger-Ladich zeigen auf, wie Long Covid-Betroffene von der Gesellschaft und dem Gesundheitssystem systematisch ignoriert werden – und was dagegen zu tun ist. 

Zur Ausgabe Probeabo

Weitere Artikel zum Thema

USA vs. Brasilien: Zollkrieg als Geopolitik

von Frederico Füllgraf

Der Zollkrieg der USA gegen Brasilien hat nicht in erster Linie wirtschaftliche, sondern zuvörderst politische Gründe: Zum einen regiert in Brasilien mit Luiz Inácio Lula da Silva ein Politiker der Arbeiterpartei PT, zum anderen geht die brasilianische Justiz seit dem von Ex-Präsident Jair Bolsonaro angezettelten Putschversuch vom 8. Januar 2023 entschieden gegen den Rechtsextremismus im Land vor.

Waffenruhe und Repression

von Katajun Amirpur

Die Schadenfreude in der iranischen Bevölkerung über die Tötung einiger verhasster Anführer der Revolutionsgarden währte nur kurz. Denn als Israel am 13. Juni Anlagen des iranischen Atomprogramms, militärische Einrichtungen und hochrangige Kommandeure der iranischen Militärführung angriff, wurde schnell klar: Benjamin Netanjahu hielt nicht, was er versprochen hatte.

Donald Trump und die moderne Konterrevolution

von Bernard E. Harcourt

Mit einer Flut von Präsidialdekreten und Notstandserklärungen hat Donald Trump die Axt an den US-amerikanischen Regierungsapparat und die globale Ordnung gelegt. Er zerschlägt den Verwaltungsstaat, schließt Behörden und entlässt Bundesbedienstete.