Ausgabe September 2025

Der große Backlash: 30 Jahre Weltfrauenkonferenz

Symbolbild: Weltweit steht der 1995 in Peking erzielte Konsens zur Förderung von Frauen und Geschlechtergerechtigkeit unter Beschuss (IMAGO / Dreamstime)

Bild: Symbolbild: Weltweit steht der 1995 in Peking erzielte Konsens zur Förderung von Frauen und Geschlechtergerechtigkeit unter Beschuss (IMAGO / Dreamstime)

Vor 30 Jahren, vom 4. bis 15. September 1995, fand in Peking die vierte und bisher letzte UN-Weltfrauenkonferenz statt. Delegierte aus 189 Staaten einigten sich damals auf einen Aktionsplan zur Förderung von Frauen und Geschlechtergerechtigkeit und stellten damit die Weichen für die künftige internationale Frauenpolitik. Feministische Frauenorganisationen hatten im Vorfeld der Konferenz darauf hingearbeitet, dass die Abschlusserklärung zwölf kritische Handlungsfelder und umfassende Strategien gegen geschlechtsspezifische Ungleichheiten beinhaltete. In ihr verpflichten sich die Unterzeichnerstaaten, die Gleichstellung der Geschlechter in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft zu fördern, die Rechte der Frauen zu schützen, deren Armut zu bekämpfen, Gewalt gegen sie als Menschenrechtsverletzung zu verfolgen und geschlechtsspezifische Unterschiede in der Gesundheitsversorgung und im Bildungssystem abzubauen. Das Abschlussdokument der Pekinger Weltfrauenkonferenz gilt zugleich als einer der Vorläufer der UN-Resolution 1325 aus dem Jahr 2000, die geschlechtsspezifische Gewalt gegen Frauen und Mädchen in kriegerischen Konflikten erstmals ächtet und ihre Einbeziehung in Friedensverhandlungen und Konfliktschlichtung fordert. 

Bis heute beziehen sich zivilgesellschaftliche Organisationen auf die Pekinger Beschlüsse, wenn sie Forderungen an Regierungen und internationale Gremien richten.

»Blätter«-Ausgabe 9/2025

Sie haben etwa 9% des Textes gelesen. Um die verbleibenden 91% zu lesen, haben Sie die folgenden Möglichkeiten:

Artikel kaufen (2.00€)
Digitalausgabe kaufen (12.00€)
Druckausgabe kaufen (12.00€)
Anmelden

Aktuelle Ausgabe Dezember 2025

In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

Zur Ausgabe Probeabo

Weitere Artikel zum Thema

Sheinbaum versus Trump: Glücksfall für Mexiko?

von Anne Haas

Ist es ein gutes Zeichen, heutzutage von US-Präsident Donald Trump gelobt zu werden? Diesen „Ritterschlag“ erhielten bisher nur männliche Rechtspopulisten wie Javier Milei, Nayib Bukele oder Jair Bolsonaro. Dass nun der als links geltenden mexikanischen Präsidentin Claudia Sheinbaum diese Ehre gleich mehrmals zuteilwurde, hat auch die internationale Presse bewegt.