Bild: Der größte Flugzeugträger der Welt, die USS »Gerald R. Ford«, lief Mitte November vor der Küste Lateinamerikas ein. Das Foto zeigt das Schiff am 1.10.2025 im Mittelmeer (IMAGO / ZUMA Press Wire)
Seit Mitte August militarisiert die US-Regierung unter Donald Trump, der sich öffentlich gerne als „Friedenspräsident“ inszeniert, die südliche Karibik. Mit der Begründung, gegen Drogenkartelle vorgehen zu wollen, griffen die USA bis Anfang November nach eigenen Angaben 20 Boote an. Dabei töteten sie mindestens 76 Menschen.[1] Die meisten der Angriffe fanden in internationalen Gewässern vor der Küste Venezuelas statt. Belege dafür, dass auf den versenkten Booten tatsächlich Drogen transportiert wurden, gibt es bisher in keinem der Fälle. Auch über Warnungen an die Besatzungen oder Versuche, die Boote wie bislang üblich auf hoher See zu stoppen, ist nichts bekannt. Die US-Regierung bezeichnet die unbekannten Bootsinsassen als „Narcoterroristen“, vergleicht Drogenkartelle mit al-Qaida und erklärte im US-Kongress, sich mit diesen in einem „nicht internationalen bewaffneten Konflikt“ zu befinden. Internationale Rechtsexpert:innen sprechen hingegen von außergerichtlichen Hinrichtungen – schließlich sind auch Drogenschmuggler rechtlich Zivilpersonen. Auch Großbritannien stuft das Vorgehen als illegal ein und teilt keine Geheimdienstinformationen über Drogentransporte in der Region mehr mit den USA.
Der genaue Zweck der Angriffe und militärischen Drohgebärden ist dabei weiter unklar.