Wie Klimakrise und globale Ungerechtigkeit sich wechselseitig verstärken
Bild: Ein Kind steht knietief im Hochwasser. Der Stadtteil steht seit Wochen unter Wasser. Einwohner der Philippinen haben ein besonders hohes Risiko, Opfer von Naturkatastrophen zu werden, 16.9.2025 (IMAGO / ZUMA Press Wire)
Im Spätherbst 2025, wie in jedem der vergangenen 29 Spätherbste zuvor, haben sich wieder Vertreter:innen aller Länder zur COP, der „Conference of the Parties“ – also der UN-Klimakonferenz – getroffen, um Fortschritte zu machen bei der Bekämpfung des Klimawandels. Wie immer gab es kleine Fortschritte, Enttäuschungen und vor allem sehr viel diplomatisches Gerangel. Alles wie gehabt und doch anders. Die geopolitische Lage ist trüber als seit Langem und die Welt schon das zweite Jahr in Folge 1,5 Grad wärmer als im vorindustriellen Klima. Diese Temperaturerhöhung, die es laut dem Pariser Abkommen nicht zu überschreiten gilt, wurde erreicht und zumindest kurzfristig überschritten, ohne dass die Welt unterging. Ist also am Ende alles egal, was passiert, mit dem Klima, den Verhandlungen und Konferenzen? Geht uns das alles nichts an? Wer das glaubt, befindet sich genau dort, wo Trump, Putin, die fossile Industrie und ihre Freunde uns haben wollen: festhängend im Status quo und im Glauben, dass Veränderung ohnehin unmöglich sei. Diese zynische Entfremdung von der Politik hat Hannah Arendt als den gefährlichsten Nährboden für den Faschismus bezeichnet.
Es geht uns sehr viel an und wir können sehr viel ändern. Jede:r von uns hat Einflusssphären. Jedes Gespräch, das wir führen, sei es mit den Lehrer:innen unserer Kinder in der Schule, mit Kolleg:innen, unseren Eltern oder Freund:innen ist wichtig und verändert die Welt ein Stück weit.