Ausgabe August 2015

70 Jahre Hiroshima: Ächtet die Bombe!

70 Jahre nach den Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki und 25 Jahre nach dem Ende des Kalten Krieges rücken Nuklearwaffen wieder ins politische Blickfeld: Sowohl Russland als auch die USA bringen ihre Arsenale auf den neuesten technischen Stand, von gemeinsamen Abrüstungsbemühungen ist derzeit nicht mehr die Rede. Die aktuelle Konfrontation zwischen den ehemaligen Supermächten des Kalten Krieges um die Ukraine birgt das Risiko einer – unbeabsichtigten – atomaren Eskalation.

Russlands Präsident Wladimir Putin hat deutlich gemacht, dass die Ukraine für Moskau eine rote Linie darstellt. Das Baltikum wiederum bildet eine Art Achillesferse der Nato. Um diesen Mitgliedern zu versichern, dass das nordatlantische Bündnis sie gegen einen möglichen russischen Angriff zu verteidigen bereit ist, werden derzeit verstärkt Manöver mit konventionellen und potentiell nuklearen Systemen durchgeführt. Im Juni wurden mit den B2- und B52-Bombern Atomwaffenträger von den USA nach Europa eingeflogen.[1] In Spannungszeiten wie diesen kann ein solches Signal missverstanden werden: Jede Seite will Stärke demonstrieren und glaubwürdig zeigen, dass sie dem Gegenüber mehr Schaden zuzufügen vermag als umgekehrt.

Zur Abschreckung lassen die Militärs ihre Muskeln spielen. Das aber kann als ein unmittelbar bevorstehender Angriff verstanden werden.

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In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

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